Der Honigskandal – Eine Bedrohung für Imker und Verbraucher

Honigregal mit unserem Honig

Gerade erschüttert ein Lebensmittelskandal den Honigmarkt: Eine, von Europas Berufsimkern initiierte, DNA-Analyse von Honigen aus deutschen Supermärkten hat aufgedeckt, dass 25 von 30 Proben gestreckt waren. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) und der Europäische Berufsimkerbund (EPBA) führten diese Tests durch und deckten den Einsatz von Fruktosesirup aus genetisch modifizierten Bakterien auf, der als billiger Honigersatz verwendet wird. Diese Honigverfälschungen stellen nicht nur eine wirtschaftliche Bedrohung für europäische Imker dar, sondern setzen auch das Vertrauen der Verbraucher bezüglich der Reinheit von Deutschem Honig aufs Spiel!

Das Problem: Herkömmliche Tests haben diese Verfälschungen nicht erkannt. Durch den Einsatz einer DNA-Sequenzierung, durchgeführt in einem hochmodernen Labor in Estland, konnten diese Fälschungen nun klar nachgewiesen werden. Fruktosesirup, der nicht das honigtypische DNA-Profil oder eben kaum DNA enthält, ahmt das Zuckerprofil von Honig nach und täuscht Verbraucher sowie Prüfstellen gleichermaßen. Der Betrug bleibt somit unentdeckt, und die Gesetze des Marktes werden ausgehebelt. Was in den Supermarktregalen an Honig steht, ist oft nicht das, für was man es hält.

Die Bedrohung für Imker

Der Skandal hat weitreichende Folgen: Der europäische Honigmarkt wird mittlerweile mit billigen Fälschungen überschwemmt, was den Druck auf uns regionale Imker erhöht. Bereits jetzt haben Dreiviertel der Berufsimker in einigen EU-Ländern aufgrund der Wettbewerbssituation aufgegeben. Das Problem liegt nicht allein in den niedrigen Preisen, sondern auch in der massiven Verfälschung, die es echten Imkern unmöglich macht, ihren Honig profitabel zu verkaufen.

Das Vertrauen der Verbraucher ist in Gefahr

Dieser Skandal stellt nicht nur die Existenz der lokalen Imkereien infrage, sondern er nagt auch am Vertrauen der Verbraucher in die Reinheit von in Deutschland verkauftem Honig. Denn was in den Supermarktregalen angeboten wird, entspricht häufig nicht annähernd den Erwartungen der Konsumenten, die eben echten und unverfälschten Honig kaufen möchten. Eine Frage wird dabei immer dringlicher: Wie kann sichergestellt werden, dass Produkte, die als Honig deklariert sind, auch tatsächlich von Bienen erzeugt wurden?

Die Konsequenzen

Neben der Debatte um die Herkunft und Definition von „Honig“ könnte auch eine Konsequenz sein, dass eine verpflichtende Beprobung aller in den Handel kommenden Honige eingeführt wird. Dies würde wiederum zu zusätzlichen Kosten für Imkereien führen, was besonders kleinere Imkereien treffen würde. Für alle Imkereibetriebe hieße es, der Verdienst würde sich weiter schmälern und der Aufwand würde weiter steigen. Für Bio-Imkereien ist eine regelmäßige Honig-Beprobung allerdings schon heute Realität. Dies unterstreicht einmal mehr die hohen Standards, die in der Bio-Imkerei an die Qualität und Reinheit der Produkte gestellt werden!

Was können Verbraucher tun?

Sie können uns Imkern helfen! Kaufen Sie bewusster ein! Echter Honig kann nicht für 1,99 € pro Glas hergestellt werden, nirgendwo auf der Welt, noch nicht einmal in Fernost! Es lohnt sich, auf regionale Anbieter und klare Herkunftskennzeichnungen zu achten.

Fazit: Bewusster Konsum schützt echten Honig

Der Honigskandal verdeutlicht, wie wichtig es ist, als Verbraucher bewusst einzukaufen. Indem Konsumenten auf regionale, lokale oder biozertifizierte Honige achten, können sie sicherstellen, dass sie ein authentisches und unverfälschtes Produkt kaufen. Billighonig zu vermeiden, ist ein erster wichtiger Schritt, um die Arbeit ehrlicher Imker in Deutschland zu unterstützen und die Bienenhaltung insgesamt zu schützen. Nur durch gezielte Kaufentscheidungen können sie als Verbraucher den Markt positiv beeinflussen und verhindern, dass gefälschte Honigprodukte den Markt dominieren.