Amtsveterinärin zu Besuch

Um mit unseren Honigproduzentinnen auch auf Wanderschaft gehen zu können, lassen wir unsere Bienen jedes Jahr von der für unseren Bezirk zuständigen Amtstierärztin gründlich untersuchen. Nur so können wir uns sicher sein, dass alle unsere Bienenvölker gesund über den Winter gekommen sind und auch nur so können wir überhaupt Wandern. In diesem Jahr ist übrigens hinzugekommen, dass die „Wandererlaubnis“ auch „Seuchenfreiheitsbescheinigung“ oder auch das „Gesundheitszeugnis“ ein qualifiziertes sein muss. Das heißt, es muss in jedem Falle eine laborgestützte Untersuchung der Völker auf Faulbrut durchgeführt werden.

Auf Betreiben der Amtstierärzte und der Berliner Tierseuchenreferentin, Fr. Dr. Leo, ist es nunmehr erforderlich, bei jeder Einwanderung in einen amtstierärztlichen Bezirk, eine entsprechende Seuchenfreiheitsbescheinigung vorzulegen. Z.B.

  • bei der Einwanderung aus einem anderen Bundesland nach Berlin oder
  • bei der Wanderung von Berlin-Köpenick nach Berlin-Kaulsdorf

Grundlage für diese Verfahrensweise ist die Tierseuchenverordnung. Anlass ist das wiederholte Auftreten der Faulbrut in Berlin. Faulbrut bei Bienen ist ungefähr vergleichbar mit der Maul- und Klauenseuche bei Rindern bzw. Schweinen, ist also nicht zu unterschätzen. Auch wenn eine Laboruntersuchung kostenpflichtig ist, unterstützen wir deshalb diese Initiative, sorgt sie doch insgesamt für gesündere Bienen.

Unser Amt ist zum Glück vorbildlich, hat gemerkt, dass es neben der Überprüfung von Kampfhunden auch immer mehr Bienen zu begutachten gibt und hat deswegen Weiterbildungen zum Thema besucht. Eine solche Kontrolle macht einfach mehr Spaß, wenn man gemeinsam auf geschlossene Brutbretter guckt und eine Futterkranzprobe nimmt, ohne jedes Mal mit einem Hölzchen im Pollen oder gesunder Arbeiterinnenbrut zu stochern. Nur ein Volk viel dabei auf, es hatte keinerlei Brut, wenig Futter und war sehr unruhig. Diesem Volk haben wir Futter und eine Brutwabe eines sehr starken Volkes zugehangen. Mal sehen, vielleicht wird’s ja noch etwas.

Nun aber warten wir gespannt auf das diesjährige Ergebnis der Laboruntersuchung.