Letztes Wochenende war es wieder so weit. Nachdem die Bienen nun selbstständig auf das nächste Bienenjahr warten, konnten wir die größte Deutsche Imkereifachmesse besuchen und schauen, was es Neues im Bezug auf Imkerei gibt. Die Berufsimkertage in Donaueschingen sind außerdem immer eine gute Gelegenheit, um Kollegen zu treffen und einen Schwatz über die vergangene Saison und zukünftige Vorhaben zu halten. Außerdem kauft es sich, bei den hi und da angebotenen Messepreisen, bestens ein.Aufgefallen ist eine verbesserte Selbstwendeschleuder von Logar. Beim näheren Betrachten, fiel die sehr gute Verarbeitung der Bauteile auf und ein zum Honighahn geneigter Schleuderboden. Damit wird ein Kippen am Ende des Schleudertages unnötig, womit auch ein Anschrauben am Boden möglich wird. Zum Stabilisieren kann man zwar auch nur den oberen Auslaufhahn benutzen, so dass immer eine große Menge an Honig in der Schleuder zum Beschweren verbleibt und den Extraktor nicht groß hoppeln lässt, aber ein Anschrauben ist uns dann eben doch viel lieber.Man kennt ja diese Augen, mit denen Kinder Raketen anschauen und denken, „Ich werde Kosmo- respektive Astronaut“ oder diese Männer, deren Gesichtsmuskulatur es nicht vermag, beim Betrachten von Autos mit flachovalen Doppelendrohren den Mund zu schließen. Ja, Menschen mit diesen Augen und offenem Mund standen zu Hauf vor den riesigen ausgestellten Schleuderstraßen, in die man auf der einen Seite einen vollen Honigraum hinein steckt und am anderen Ende den Honig aus einem Hahn zapft. Na ja, die Gesichter waren amüsant, die Maschinen aber, auch für unsere Betriebsgröße, völlig ungeeignet.Unser Interesse weckten nicht die Schleuderstraßen, wir fanden hingegen den Apilift ganz interessant. Ein Gerät, was Hebe- und Transporttechnik in sich vereint. Wir trauten immer der „Zargengreiftechnik“ nicht ganz über den Weg, aber nach dem selbige weit über 100kg nach oben liftete, waren wir überzeugt. Kurzum, jetzt werden Rückstellungen gebildet. So eine Karre vereinfacht das Transportieren und Verladen von Bienenvölkern bei Wanderungen immens!Ganz zum Schluss fiel noch eine „Elektrowabe“ auf, mit der wir anfangs nicht viel anfangen konnten. Erst ein Gespräch mit dem Erfinder klärte uns auf. In der Mitte der Wabe befindet sich eine Heizplatte, die, nach dem die Wabe ausgebaut, bestiftet und verdeckelt wurde, für 8 Minuten mittels Strom aus einer Autobatterie auf 50°C aufgeheizt wird. Gerade so viel, dass Milben und leider eben auch Drohen absterben. Nach dem Milbengrillen, räumen die Bienen dann den nicht geschmolzenen Wabenbau aus, womit die Königin auch gleich wieder mit dem Bestiften beginnen kann. Auf diese Weise, können ca. fünf Behandlungen mehr pro Jahr durchgeführt werden, als wenn man nur Drohnenbrut schneidet. Ein kleines Areal der Wabe wird nicht warm, so dass die Bienen trotzdem Drohnen aufziehen können.
Auch wenn das Konzept interessant klang, für uns als Bio-Imkerei ist diese Behandlungsweise aber keine Option.