Immer dann, wenn der Akazienhonig geerntet ist, rufen wir unsere Wabenhonig-Stammkundschaft an. Die wartet dann schon immer sehnsüchtig auf diese Spezialität. Bei uns sind dies ausschließlich Kurden aus dem Irak, für die Wabenhonig eine große Tradition hat. Dort isst man hauptsächlich Fladenbrot aus dem Erdofen, Käse, Joghurt und eben Wabenhonig – die natürlichen Reichtümer der Region. Im Irak wurden bereits 2100 Jahre vor Chr. die ersten Honigrezepte schriftlich auf Steintafeln festgehalten und der Reisende Sir Austin Henry Layard beschrieb den Empfang durch seine kurdischen Gastgeberinnen mit: „…große Schalen mit Milch und Rahm, hölzerne Teller, auf denen sich gekochter Reis und Stücke von Honigwaben befanden sowie Körbe mit frisch gepflückten Früchten wurden uns sehr schnell vorgesetzt.“ Irgendwie klar, dass diese Tradition in Deutschland nicht vergessen wird.
Der Verkauf selbst, geht dann erfreulicherweise ohne jegliches Feilschen über die Bühne. Bezüglich des Preises, lassen wir sowieso nicht mit uns Handeln. Entweder man zahlt unseren fairen Preis für ein Qualitätsprodukt oder eben nicht. Über Rabatte sprechen wir erst ab einer Abnahmemenge größer einer Tonne.
Einer der Kunden, eine ganze Familie, reiste mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an und kaufte gleich mal 35kg Wabenhonig. Da übernahmen wir spontan den Heimtransport, denn diese Menge zu transportieren ist nicht leicht. Angekommen in der Wohnung, wurden wir gleich zu arabischen Tee eingeladen. Während des Gesprächs füllte sich der Tisch mehr und mehr mit Melone, Pistazien und anderen Leckereien. Wir durften also eine beeindruckende Gastfreundlichkeit und einen Hauch von Orient mitten in Berlin erleben. So macht das Honigverkaufen Spaß!