Bienen-Wellness liegt im Trend

Zur Zeit gehen bei uns gehäuft Briefe ein, die uns den Gebrauch von Hyperthermiegeräten in unserer Imkerei empfehlen. Einige fragen sogar nach, ob wir nicht über ihr Produkt berichten könnten. Wahrscheinlich in der Hoffnung, weitere „Schäfchen“ auf ihre Crowd-Funding-Seite zu lenken. Es scheint so, als wittert der ein oder andere Bienenheizungsbastler hier ein Geschäft mit einem Uraltthema. Seit Anfang der 80-er wird an der Hyperthermie zur Behandlung der Honigbiene gegen die Varroamilbe geforscht. Vorreiter, schon seit den 80-ern, sind Dr. Wolfgang Ritter (CVUA Freiburg) und Dr. W. Engels (Uni Hohenheim). Mit ihren Untersuchungen ist klar geworden, dass es so einfach mit einer wirksamen Wärmebehandlung der Bienen dann doch nicht ist. Mehrjährige Untersuchungen an 50 Bienenvölkern haben gezeigt, dass es unmöglich ist die Stocktemperatur bis zur Schadensgrenze der Milben zu erhöhen. Die Bienen waren bei einer Behandlung immer in der Lage, erfolgreich eine Überhitzung des Brutnestes zu verhindern. Ohne die Klimakünstler funktioniert das Verfahren aber prächtig. Es:

  • bekämpft die Varroa Milbe zuverlässig in der Brut
  • ist sicher in der Anwendung
  • kann jederzeit im Bienenjahr eingesetzt werden
  • hinterlässt keinerlei Rückstände im Wachs oder Honig.

Die viel propagierte „Einfachheit„, stellen wir aber sehr in Frage. 

Für unser Imkereigröße ist die umfassende Behandlung eines Bienenstandes mittels der Bruthyperthermie nicht praktikabel. Sie würde einfach viel zu lange dauern. Brutentnahme aus 3 Völkern: ca. 30 Minuten Setup der Hyperthermie-Apparatur: ca. 15 Minuten Aufheizenheizen auf 41°C: ca. 60 Minuten empfohlene Behandlungszeit: ca. 120 Minuten Auflösen der Hyperthermie-Apparatur und Transport: ca. 15 Minuten Brutrückgabe: ca. 30 Minuten Insgesamt macht das: 270min = 4h30min / 3 Völker = 1h30min pro Volk Damit sind wir nicht in der Lage, einen Stand binnen eines Tages komplett zu behandeln.

Des weiteren ist uns der Entwicklungsstand der einzelnen Lösungen noch zu unausgereift. Der eine liefert einen „Bastelbausatz“, der andere ein Konzept, wo Wachs, Propolis oder Honig leicht die Technik zum Erliegen bringen können. Alles in allem heißt das für uns, Finger weg. Die Lösungen halten einem Einsatz in größeren Imkereien nicht stand.

Anbieter sind:

Varroa-Controller

Varroa Kill II

Bienensauna