Uns erreichten einige Fragen zur Etikettenherstellung, weitergeleitet von der Redaktion des Bienen-Journals. „Können Sie mir geeignetes Druckpapier und Inkjets nennen? Wie druckt man am besten sechseckige oder rechteckige Formen oder auch Gewährleistungsstreifen?“
Der Teufel steckt, wie immer, im Detail. Die Papiere für Etiketten werden auf bestimmte Anwendungsbereiche abgestimmt. Somit eignet sich nicht jedes Etikettenpapier für ein beliebiges Druckverfahren. Einige Papiere können nicht mit Tintenstrahldruckern bedruckt werden, andere sind für Laserdrucker und Kopierer nicht geeignet. Wieder andere können mit S/W-Laserdruckern bedruckt werden, aber nicht mit Farblaserdruckern. Zudem verhält sich Papier je nach Holzfaserlänge und Zelluloseanteil sehr unterschiedlich beim Aufkleben auf ein Honigglas. Nach dem Kontakt mit Leim reisen beispielsweise manche Papiere schnell oder werfen Falten nach dem sie aufgeklebt wurden.
Tipp: Viele Papiere durch Probeklebungen ausprobieren!
Wählen Sie ein holzfreies Papier! Es quillt beim Kontakt mit dem Leim nicht so auf und schlägt so keine Falten auf dem Glas, vergilbt weniger schnell, ist fester und damit auch alterungsbeständiger. Das Honigglas soll ja auf dem Frühstückstisch stets brillant aussehen! Holzfreies Papier lässt eine höhere Druckqualität als auf holzhaltigen Papieren zu.
Tipp: Verwenden Sie gestrichenes Papier. Beim gestrichenen Papier wird die Oberfläche mit einem Bindemittelauftrag („Strich“) veredelt. Das Etikett bekommt dadurch eine geschlossenere, glattere und stabilere Oberfläche, wodurch nochmals eine bessere Qualität beim Etikettendruck erreicht werden kann. Dieser Bindemittelauftrag kann in matt, halbmatt und glänzend bestellt werden.
Unser eigenes Etikett ist auf gestrichenem, holzfreiem und glänzendem Papier gedruckt worden. Das ist natürlich auch Geschmackssache.
Den Gewährverschluss haben wir als eigenes kleines längliches Etikett extra drucken lassen. Das ersparte die Anfertigung einer Stanze für unser Etikett. Stanzen haben die Form des gewünschten Etiketts und werden zum „Ausschieden“ des Etiketts nach dem Druck benutzt. Die einmaligen Kosten für eine solche Stanze liegen bei ca. 350€. Zu beachten ist hierbei, dass bei der Benutzung einer Stanze auch weniger Etiketten pro Papierfläche gedruckt werden können als beim profanen Ausschneiden und somit die Etiketten insgesamt teurer werden.
Tipp: Viereckige Etiketten verwenden und den Gewährverschluss als Extraetikett drucken lassen.