6 Regeln für eine gute Leistungsbeurteilung

Zuchtauswertung

Nach einer Umfrage des Beraterhauses Accenture sind 94 % der Führungskräfte der Meinung, dass Leistungsbeurteilungen ihr Endergebnis deutlich verbessern. Sehr wahrscheinlich führt so etwas eher zu demotivierten Kollegen, aber für die Imkerei trifft das unserer Erfahrung nach durchaus zu.

Wozu eigentlich eine Leistungsbeurteilung?

Es heißt: „Erst sichte – dann züchte“! Als Prüfbetrieb schauen wir uns erlauchte Königinnen an und wollen dabei herausfinden, ob sie fit und lieb genug sind, um bei der weiteren Zucht in Betracht gezogen zu werden. Früher achtete man dabei eher auf äußere Merkmale der Königin selber, heute dagegen schaut man vor allem auf die Performance des ganzen Volkes. Entwicklungsprozess, Legeleistung der Königin, Putzverhalten oder Ertrag sind dabei die hauptsächlichen Bewertungskriterien.

6 Grundsätze für eine Bewertung

  1. Regelmäßigkeit
    Mal eben ins Bienenvolk geschaut und bewertet geht leider nicht. Der Prozess ist etwas aufwendiger. Über die gesamte Bienensaison werden die einzelnen Kriterien stetig neu beurteilt, um Tendenzen erkennen zu können.
  2. Vorbereitung
    Es braucht einiges an Ausstattung, die mit dabei sein muss. Eine Schablone, um die Legeleistung und das Ausräumverhalten überprüfen zu können oder eine Waage, um den Ertrag an Honig beurteilen zu können.
  3. objektive Bewertungskriterien
    Bei der Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht sind das im Grunde, die Volksentwicklung im Frühjahr, die Dichte des Brutnestes, das Ausräumverhalten und der Ertrag. Natürlich merken wir uns auch solche Bienen, die vom Einsatz ihres Stachels häufiger als andere Gebrauch machen.
  4. Individualität
    Jedes einzelne Volk hat seine eigene Beute oder wurde auf die ein oder andere Art, per Schwarm oder Ableger „geboren“. Dies hat einen Einfluss auf die Rasanz bei der Entwicklung im anschließenden Frühjahr.
  5. Auf Beurteilungsfehler prüfen
    Vorsicht ist geboten und zwar immer, am Ende einer Durchsicht eines Standes, bei Stress oder schwierigen Bedingungen für die Bienen. Auch die eigene Stimmungslage kann Auswirkungen haben.
  6. Die richtige Formulierung
    Auch noch so gute Daten sind kein Garant für eine perfekte und zutreffende Bewertung. Erst eine genaue Veranschaulichung selbiger führt zu guten Interpretationsmöglichkeiten und schlussendlich auch zur Auswahl der richtigen Völker für die Vermehrung im nächsten Jahr.

Gerade haben wir uns mit den Daten der letzten Saison auseinandergesetzt und uns für „AR 10 1/3“ als Mutter unserer Königinnen des nächsten Jahres entschieden. War sie nicht eine ganz Engagierte? 😉

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