3 Honig-Sorgen und Nöte

Kusthonigapparat

Warum sie sich Sorgen um den Honig auf ihrem Brötchen machen sollten.
Auf den Honiggläsern im Supermarkt sind oft blühende Wiesen und fröhliche Bienen dargestellt. Doch nicht jeder im Supermarkt erhältliche goldene Sirup ist tatsächlich purer Honig. Tests von europäischen Honigproben haben ergeben, dass mindestens eine von zehn Proben mit Zuckersirup versetzt war.

Sorge Nummer 1: Der Honig den man isst, ist gar kein Honig

Im besten Fall ist der mit „aus EU und Nicht-EU-Ländern“ gekennzeichnete Honig in ihrem Einkaufskorb zu 99 Prozent aus der EU und nur zu einem Prozent aus Asien. Es kann aber auch sein, dass es genau umgekehrt ist. Denn China ist über die letzten Jahre zum größten Honig-Exporteur der Welt aufgestiegen. So exportiert es mittlerweile statistisch mehr Honig als es seine erfassten Bienenvölker überhaupt produzieren könnten. Alles ja nicht so schlimm, wenn’s doch trotzdem Honig ist, könnte man denken. Sollte man aber nicht! Denn parallel dazu werden auf Verkaufsplattformen im Internet Zuckersirupe angeboten, die sicherlich nur rein zufällig mit dem Bestehen verschiedener EU-Honigtests beworben werden.
Ein sicheres Merkmal von echtem Honig, ist sein Pollengehalt. Deswegen wurde eine Studie über den Pollengehalt von im Laden gekauftem Honig in den USA durchgeführt. Mit dem Ergebnis:

  • 76 Prozent der in Lebensmittelgeschäften gekauften Proben waren von allem Pollen befreit.
  • 100 Prozent des Honigs aus Drogerien enthielten keine Pollen.
  • 100 Prozent des Honigs, der in den kleinen Einzelportionen von z.B. McDonald’s und KFC verpackt war, enthielt keine Pollen.

Aber jede der Proben, die auf Bauernmärkten, in Genossenschaften und in Bio-Läden oder direkt beim Imker gekauft wurden, enthielt die volle erwartete Menge an Pollen.

Sorge Nummer 2: Verunreinigter Honig

Unliebsame Rückstände im Honig sind das Ergebnis der Anwendung von Tierarzneimitteln und Insektiziden. In asiatischen Honigen wurden in der Vergangenheit Chloramphenicol (CAP) und Nitrofurane nachgewiesen. Grund war eine in den 90ern ausgebrochene schwere bakterielle Infektion der chinesischen Bienenvölker, zu deren Behandlung sich die Imker für antibiotische Medikamente entschieden haben. Diese sind allerdings in Europa nicht zugelassen, schon gar nicht in Lebensmitteln, wodurch ein damit kontaminierter Honig nicht vermarktbar ist. Noch im Jahre 2010 hat die U.S. Food and Drug Administration in importierten Honigen Chloramphenicol nachweisen können.

Viele kleine chinesische Imker verwenden zudem noch immer Fässer deren Fassmantel mittels bleihaltiger Hartlote verschweißt wurden, um den Honig zu lagern oder zu transportieren. Wenn wir uns Sorgen über Blei im Bereich der dekorativen Kosmetik machen, sollten wir uns diese mit Sicherheit auch bei Lebensmitteln machen!

Sorge Nummer 3: Des einen Freud – des anderen Leid

Die beiden ersten Sorgen hatte Nordamerika bis 2021 ebenfalls und entschied sich prompt, nahezu gar keinen Honig mehr aus China zu importieren. In der Folge stieg der europäische Import stark. So stark, dass heute europäische Imkereibetriebe ihren Honig nicht mehr wirtschaftlich produzieren können, mit dem Ergebnis, dass es immer mehr „Sorgen-Honig“ auch in Deutschland zu kaufen gibt.

Die Honigsorgenfreiheit

Im Moment ist es am besten, das Honigangebot in Ihrem Geschäft zu prüfen und das Etikett auf eine einzige Zutat zu kontrollieren: Honig aus Deutschland. Zuversichtlich stimmt hier die gerade laufende Überarbeitung der sogenannten europäischen Frühstücksverordnung, die zum Ziel eine gesündere Ernährung und weniger Lebensmittelverschwendung hat. Am wichtigsten ist aber, dass das Etikett zukünftig die Angabe des Ursprungslands, bei Mischungen die der Ursprungsländer, enthalten muss.

Kaufen Sie Honig einer Imkerei aus Deutschland und haben Sie keine Angst vor dem trüben oder marmorierten „Zeug“, das ist echter Honig mit Pollen des hiesigen Pflanzenspektrums, der eben nicht unter Hochdruck gefiltert und um die halbe Welt verschifft wurde! Die meist weißliche Marmorierung nennt sich Honigblüte und ist ein Qualitätsmerkmal für sehr wasserarmen Honig, der dadurch noch intensiver im Geschmack ist.
Sie tun Ihrer Gesundheit und der Imkerei in Deutschland damit etwas Gutes!